Luft-Luft-Wärmepumpen: Effiziente Klimageräte als Heizung

 

In einer Zeit, in der nachhaltige und effiziente Heizlösungen immer wichtiger werden, könnten Luft-Luft-Wärmepumpen zunehmend in den Fokus rücken. Diese Technologie, die vielen eher als herkömmliche Klimaanlage bekannt ist, birgt ein großes Potenzial für den Einsatz in Wohn- und Geschäftsräumen. Doch was genau sind Luft-Luft-Wärmepumpen und wie funktionieren sie?

Was sind Luft-Luft-Wärmepumpen?

In Europa zählen die Luft-Luft-Wärmepumpen als weit verbreitetste Wärmepumpenart. Die meisten davon sind in Südeuropa installiert. Sie werden oft auch als Split-Klimaanlagen bezeichnet und nutzen den gleichen thermodynamischen Prozess wie Luft-Wasser-Wärmepumpen oder sogar Kühlschränke. Obwohl sie seit Jahren zur Kühlung von Bürogebäuden, Supermärkten und Hotels eingesetzt werden, wurde ihr Potenzial zum Heizen lange Zeit unterschätzt. Im Gegensatz zu traditionellen Heizsystemen, die die Wärme über Heizkörper abgeben, erfolgt bei Luft-Luft-Wärmepumpen die Wärmeübergabe direkt über die Raumluft.

Das bedeutet: Sie nutzen die Umgebungswärme, um Räume zu beheizen, und können so für eine angenehme Temperatur sorgen, ohne auf herkömmliche Heizkörper angewiesen zu sein. Das spart nicht nur Platz, sondern ermöglicht auch eine schnelle und gezielte Erwärmung von Räumen.

 

Wie funktioniert das Heizen mit einer Split-Klimaanlage?

Das Herzstück der Luft-Luft-Wärmepumpe ist ein geschlossener Kältemittelkreislauf, der aus einer Außen- und einer Inneneinheit besteht. Bei sogenannten Multi-Splitgeräten können sogar mehrere Inneneinheiten an eine Außeneinheit angeschlossen werden, um mehrere Räume zu beheizen oder zu kühlen.

Der Prozess beginnt im Außengerät, wo das flüssige Kältemittel durch einen Wärmetauscher strömt, sich dabei erwärmt und verdampft. Anschließend wird das Kältemittel im Kompressor verdichtet und weiter erhitzt. Anschließend wird es in einem von Raumluft durchströmten Wärmetauscher geleitet und erwärmt diese, wodurch das Kältemittel selbst abkühlt und kondensiert. Über ein Expansionsventil wird der Druck des Kältemittels wieder abgesenkt, bevor der Kreislauf von Neuem beginnt.

Quelle: Zusammengefasster Prozess der LLWP, CO2-Online

Worauf sollte man beim Einsatz achten?

Ein wichtiger Punkt beim Einsatz von Luft-Luft-Wärmepumpen ist das unterschiedliche Wärmeempfinden. Im Gegensatz zu Heizkörpern, die ihre Wärme abstrahlen und damit auch Wände und Möbel aufheizen, erwärmen Klimageräte direkt die Luft im Raum. Das führt dazu, dass sich Räume sehr schnell aufheizen lassen, was besonders praktisch ist, wenn sie nur kurzzeitig genutzt werden.

Für ein angenehmes und gleichmäßiges Raumklima ist es allerdings ratsam, Räume über einen längeren Zeitraum zu beheizen, sodass auch die Wände und der Fußboden die Wärme aufnehmen können.

Auch die Platzierung des Außengeräts sollte gut überlegt sein: Es muss nicht nur den Lärmschutzvorgaben entsprechen, sondern auch eine gute Luftzirkulation ermöglichen. Da sich Kondenswasser bildet, ist zudem auf eine geeignete Entwässerung zu achten. Im Inneren sollte das Gerät so ausgerichtet werden, dass der Luftstrom nicht direkt auf Personen gerichtet ist. Moderne Geräte bieten hier zahlreiche Einstellmöglichkeiten, um den Komfort zu maximieren – einige Modelle erkennen sogar Personen und passen den Luftstrom automatisch an.

Können Luft-Luft-Wärmepumpen eine alte Heizung ersetzen?

Prinzipiell funktionieren die Geräte in den meisten Gebäuden, auch im Altbau. Allerdings gibt es einige Faktoren zu beachten. In den meisten Gebäuden, auch in Altbauten, funktionieren Luft-Luft-Wärmepumpen hervorragend. Doch für einen wirtschaftlichen Betrieb ist eine energetische Sanierung dringend zu empfehlen – das gilt allerdings für jede Art von Heizung.

Wenn eine Sanierung geplant ist, sollte sie unbedingt vor der Installation der Luft-Luft-Wärmepumpe durchgeführt werden, damit die Leistung der Wärmepumpe optimal auf die aktuelle Heizlast abgestimmt werden kann. Alternativ kann die Luft-Luft-Wärmepumpe zunächst als Ergänzung zur bestehenden Heizung genutzt werden, bis die Sanierung abgeschlossen ist.

Insbesondere in Gebäuden, die bislang mit einer Nachtspeicherheizung beheizt werden, bieten Luft-Luft-Wärmepumpen einen klaren Vorteil: Man kann sich den Einbau eines neuen Heizkreislaufs sparen, der bei anderen Heizsystemen, wie z.B. einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, erforderlich wäre.

Warum sich eine Luft-Luft-Wärmepumpe lohnen könnte

Luft-Luft-Wärmepumpen sind eine vielseitige und effiziente Lösung für modernes Heizen und Kühlen. Sie bieten eine schnelle Erwärmung der Räume und sparen wertvollen Wohnraum, indem sie auf traditionelle Heizkörper verzichten. Mit der richtigen Planung und einer energetischen Sanierung können sie eine bestehende Heizung vollständig ersetzen und tragen so zur Reduzierung von Energiekosten und CO₂-Emissionen bei.

Wer also auf der Suche nach einer nachhaltigen und flexiblen Heizlösung ist, sollte Luft-Luft-Wärmepumpen unbedingt in Betracht ziehen.

 

 
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